Fachbereiche

Chirurgie

Chirurgische Abteilung der Fachtierärzte Althangrund
In unserer spezialisierten Abteilung für Kleintierchirurgie treffen modernste Technologien, innovative Verfahren und ein hochqualifiziertes Team aufeinander. Wir verfügen über einen eigenen, hochmodernen Operationstrakt mit zwei sterilen OP-Sälen sowie einem Vorbereitungsraum für Narkoseeinleitung, Rasur und Waschung unserer Patienten. Unsere Schwerpunkte umfassen Orthopädie, Weichteilchirurgie, Neurochirurgie, Onkologie und minimalinvasive Techniken, stets mit Fokus auf den neuesten Standards und Verfahren.
Unser Anästhesie-Team sorgt für Sicherheit und Komfort unserer Patienten während der Eingriffe und unsere Tierpfleger*innen kümmern sich fürsorglich darum, dass sich die Tiere vor, während und nach den Eingriffen bestmöglich aufgehoben fühlen. Bei Bedarf stehen uns Expert*innen aus der Internen Medizin, der Bildgebenden Diagnostik und der Augenheilkunde zur Seite, um eine optimale Planung und Nachsorge zu gewährleisten.
Unsere chirurgischen Leistungen beinhalten:
- ICG-gestützte Chirurgie:
Wir sind stolz darauf, als eine der ersten Kliniken in Österreich die ICG-gestützte Chirurgie (Indocyaningrün-Fluoreszenz-Technologie) anzubieten. Diese innovative Technik ermöglicht es, bestimmte Gewebe, Gefäße oder Tumoren während der Operation durch fluoreszierende Bildgebung sichtbar zu machen. Die Vorteile dieser Methode sind schonendere Eingriffe durch eine höhere Präzision mit einer besseren Planung und Sicherheit. Sie wird vor allem in der Onkologie, Gefäßchirurgie und bei minimalinvasiven Verfahren eingesetzt und bietet einen erheblichen Vorteil für unsere Patienten. Mehr Informationen finden Sie im Highlight ICG-gestützte Eingriffe.
- Orthopädie
Wir bieten ein breites Spektrum orthopädischer Operationstechniken, von Gelenkchirurgie bis zu Frakturbehandlungen. Nach einer detaillierten Untersuchung, die eine Gangbildanalyse und spezialisierte Diagnostik umfasst, stellen wir zusammen mit Ihnen den optimalen Behandlungsplan für Ihr Tier auf.
- Minimalinvasive Techniken
Unser Schwerpunkt liegt auf minimalinvasiven Verfahren (Knopflochtechnik), die durch geringeres Gewebetrauma eine schnellere und schmerzfreie Heilung ermöglichen. Neben laparoskopischen Kastrationen führen wir endoskopische Eingriffe im Bauch- und Brustraum durch.
- Spezialoperationen
– Herzoperationen (PDA): Behandlung angeborener Herzfehlbildungen.
– Leberoperationen (Shunt): Behebung abnormaler Gefäßverbindungen.
– Harnwegschirurgie (SUB): Implantation eines subkutanen Ureter-Bypasses bei irreversiblen Harnleiterverstopfungen.
- Neurochirurgie und Bandscheibenvorfälle im Notdienst
Unser Neurochirurgieservice ermöglicht die präzise Diagnose und Behandlung komplexer Eingriffe an Gehirn und Wirbelsäule. Besonders hervorzuheben ist unsere Fähigkeit, Bandscheibenvorfälle rasch und im Notdienst zu behandeln, um den Tieren schnellstmöglich Erleichterung zu verschaffen.
- Onkologische und Rekonstruktive Chirurgie
In Zusammenarbeit mit unseren Onkolog*innen führen wir Tumorentfernungen in allen Körperregionen durch. Rekonstruktive Eingriffe und eine engmaschige onkologische Nachbetreuung sind essenzielle Bestandteile unserer Arbeit.
- Laserchirurgie
In der Urologie und Tumorchirurgie setzen wir auf Laserchirurgie, die minimalinvasiv und besonders gewebeschonend ist.
Weichteilchirurgie
Indikationen:
Notfälle:
- Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt: Diese können zu Obstruktionen, Perforationen oder schweren Entzündungen führen.
- Magendrehung (Magen-Dilatation und -Torsion): Eine lebensbedrohliche Erkrankung, die sofort operativ behandelt werden muss.
- Traumatische Verletzungen: Rupturen der Blase, Milz oder anderer Organe.
- Peritonitis: Akute Entzündung des Bauchfells durch Perforationen oder Infektionen.
Geplante Eingriffe:
- Entfernung von Tumoren (z. B. in der Milz, Leber oder im Darm).
- Behandlung von angeborenen Fehlbildungen wie portosystemischen Shunts.
- Prophylaktische Gastropexie zur Verhinderung einer Magendrehung bei Risikorassen.
Eine gründliche Diagnostik ist essenziell, um die Ursache der Beschwerden zu identifizieren und den optimalen Behandlungsplan zu erstellen. Neben einer klinischen Untersuchung mit Abtasten des Bauchraums und Überprüfung der Vitalparameter, liefern bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen und CT notwendige Informationen. Weiters bedarf es Blutuntersuchungen zur Beurteilung von Organfunktionen, Entzündungen und Gerinnungsparametern sowie ggf. Urinanalysen zur Überprüfung der Blasen- und Nierenfunktion.
Die Abdominalchirurgie umfasst eine Vielzahl von Techniken und Eingriffen, die individuell auf die jeweilige Erkrankung des Tieres abgestimmt werden. Nachfolgend einige Beispiele für häufige Verfahren:
- Enterotomie (Darmöffnung):
- Indikation: Entfernung von Fremdkörpern oder Untersuchung des Darminneren.
- Verfahren: Operative Öffnung des Darms, Entfernung des Fremdkörpers und sorgfältiger Verschluss.
- Enterektomie (Darmresektion):
- Indikation: Entfernung von nekrotischen oder tumorösen Darmabschnitten.
- Verfahren: Resektion des betroffenen Darmsegments mit anschließender Anastomose (Zusammennähen der Darmenden).
- Gastrotomie (Magenöffnung):
- Indikation: Entfernung von Fremdkörpern oder Tumoren im Magen.
- Verfahren: Operative Öffnung des Magens, Entfernung des Inhalts und Naht der Magenwand.
- Gastropexie (Magenfixation):
- Indikation: Prophylaktische Fixierung des Magens zur Vorbeugung einer Magendrehung bei Risikorassen wie Doggen oder Schäferhunden.
- Verfahren: Der Magen wird chirurgisch an der Bauchwand fixiert, um eine Torsion zu verhindern.
- Splenektomie (Entfernung der Milz):
- Indikation: Behandlung von Tumoren, Rupturen oder anderen pathologischen Veränderungen der Milz.
- Verfahren: Vollständige Entfernung der Milz unter sorgfältiger Sicherung der Blutgefäße.
Neben den genannten Eingriffen umfasst die Abdominalchirurgie zahlreiche weitere Verfahren, darunter:
- Hernienreparationen: Behandlung von Bauchwand- oder Zwerchfellbrüchen.
- Leberlappenresektion: Entfernung von tumorösen oder geschädigten Teilen der Leber.
- Blasenoperationen: Entfernung von Blasensteinen oder Behandlung von Blasenrupturen.
- Gallenblasenoperationen: Behandlung von Gallenblasenerkrankungen wie Entzündungen oder Rupturen.
Die Abdominalchirurgie ist eine anspruchsvolle Disziplin, die fundierte Kenntnisse, Präzision und interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordert. Mit unserer Expertise und modernster Technik bieten wir Ihrem Tier die bestmögliche Versorgung.
Leberoperationen werden bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Fehlbildungen durchgeführt, darunter:
- Portosystemische Shunts (PSS): Abnormale Gefäßverbindungen, die die Entgiftung der Leber umgehen.
- Lebertumoren: Gutartige oder bösartige Tumoren, die eine Resektion eines Leberlappens erforderlich machen.
- Gallenblasenerkrankungen: Gallenblasenschlamm, Entzündungen oder Rupturen, die eine Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) notwendig machen.
Die richtige Diagnose ist entscheidend, um die geeignete Therapie zu planen. Dabei kommen folgende Schritte zum Einsatz:
Blutuntersuchungen:
- Leberenzymwerte (ALT, AST, ALP, GGT): Diese geben Hinweise auf Entzündungen, Schädigungen oder Funktionsstörungen der Leber.
- Gallensäuren-Test: Zur Bewertung der Leberfunktion. Erhöhte Werte deuten auf eine reduzierte Entgiftungskapazität oder auf portosystemische Shunts hin.
- Ammoniakspiegel: Besonders bei portosystemischen Shunts erhöht und ein Indikator für hepatische Enzephalopathie.
- Gerinnungsparameter: Zur Beurteilung der Blutgerinnung, da die Leber eine zentrale Rolle bei der Produktion von Gerinnungsfaktoren spielt.
Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall: Erste Wahl für die Untersuchung der Leberstruktur, Identifizierung von Tumoren, Zysten oder Gefäßerkrankungen sowie zur Darstellung der Gallenblase.
- Computertomographie (CT): Detaillierte 3D-Bilder der Leber und ihrer Gefäße, ideal für die präoperative Planung.
- Angiographie: Zur Darstellung der Blutgefäße, besonders bei Verdacht auf portosystemische Shunts.
Weitere Tests:
- Feinnadelaspiration oder Biopsie: Bei Verdacht auf Tumoren oder entzündliche Erkrankungen.
- Funktionstests der Leber: Beurteilung der Entgiftungs- und Synthesefunktion der Leber.
Chirurgische Behandlungsmöglichkeiten
Portosystemische Shunt (PSS) Operationen
Ziel: Wiederherstellung der normalen Durchblutung durch die Leber.
Chirurgische Techniken:
- Cellophanbanding: Eine schonende Methode, bei der der Shunt allmählich verschlossen wird.
- Ameroid-Konstriktoren: Eine Technik, die den Shunt langsam blockiert, um die Anpassung der Leberzirkulation zu erleichtern.
- Diese Eingriffe erfordern spezialisierte Chirurg*innen, um die komplexen Gefäßstrukturen sicher zu behandeln.
Leberlappenresektionen
Indiziert bei Tumoren, Abszessen oder Verletzungen der Leber.
Minimalinvasive Verfahren:
- Einsatz von laparoskopischen Instrumenten für eine schonende Resektion.
- Schnellere Erholung und geringeres postoperatives Trauma.
ICG-gestützte Chirurgie: Ermöglicht die intraoperative Visualisierung gesunden und erkrankten Gewebes, um die Resektion präzise zu planen.
Laparoskopische Gallenblasenoperationen (Cholezystektomie)
- Indiziert bei Gallenblasenentzündungen, Schlamm oder Rupturen.
- ICG-Technologie: Bei der Cholezystektomie wird Indocyaningrün (ICG) intraoperativ verwendet, um Gallengänge und -gefäße sichtbar zu machen. Diese Technik minimiert das Risiko von Verletzungen und verbessert die Sicherheit des Eingriffs.
Vorteile:
•Präzise Visualisierung der Gallengänge.
•Geringeres Risiko für Komplikationen und schnellere Genesung.
Lebererkrankungen erfordern eine gezielte und hochspezialisierte Behandlung, um die Gesundheit Ihres Tieres langfristig zu sichern. Dank moderner Technologien wie der ICG-gestützten Chirurgie und unserer umfassenden Expertise bieten wir Ihrem Tier die bestmögliche Versorgung.
Die Adrenalektomie ist ein anspruchsvoller Eingriff, der eine sorgfältige Planung und erfahrene Chirurg*innen erfordert. Die laparoskopische Adrenalektomie hat sich als minimalinvasive Alternative zur offenen Operation etabliert und bietet zahlreiche Vorteile.
1. Laparoskopische Adrenalektomie:
Vorgehen:
- Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv durch kleine Schnitte, durch die eine Kamera und chirurgische Instrumente eingeführt werden.
- Die betroffene Nebenniere wird unter Sicht kontrolliert freigelegt und entfernt.
Vorteile:
•Weniger Gewebetrauma und geringerer Blutverlust.
•Schnellere postoperative Erholung und geringere Schmerzen.
•Präzise Darstellung und Zugang auch bei tief liegenden Tumoren.
Indikationen:
- Ideal für kleine bis mittelgroße Tumoren ohne ausgedehnte Gefäßinfiltration.
2. Offene Adrenalektomie:
Vorgehen:
- Bei sehr großen oder invasiven Tumoren kann eine offene Operation erforderlich sein, um eine vollständige Entfernung zu gewährleisten.
Indikationen:
Tumoren mit Infiltration in umliegende Gefäße wie die Vena cava.
Nebennierentumoren können sowohl hormonell aktiv als auch inaktiv sein. Die Symptome variieren je nach Art des Tumors und der produzierten Hormone:
Hormonell aktive Tumoren:
- Hyperadrenokortizismus (Cushing-Syndrom): Verursacht durch übermäßige Kortisolproduktion, erkennbar an vermehrtem Trinken und Urinieren, Hautveränderungen und Muskelabbau.
- Phäochromozytom: Tumoren, die überschüssiges Adrenalin produzieren, führen zu Bluthochdruck, Unruhe und Herzproblemen.
- Hyperaldosteronismus: Übermäßige Aldosteronproduktion, die zu Schwäche, Bluthochdruck und Elektrolytstörungen führt.
Nicht-hormonell aktive Tumoren:
Oft symptomlos, bis sie durch Größe oder Lokalisation Probleme wie Druck auf umliegende Strukturen verursachen.
Die Diagnostik ist komplex und erfordert eine Kombination aus bildgebenden und laborchemischen Untersuchungen:
1. Klinische Untersuchung:
Gründliche Untersuchung auf Anzeichen von Hormonstörungen oder Massen in der Bauchhöhle.
2. Blut- und Urintests:
- Hormonprofile: Messung von Kortisol, Aldosteron oder Katecholaminen.
- ACTH-Stimulationstest oder Dexamethason-Suppressionstest: Zur Bestätigung eines hormonell aktiven Tumors.
- Elektrolytanalyse: Insbesondere bei Verdacht auf Hyperaldosteronismus.
3. Bildgebende Diagnostik:
- Ultraschall: Erstes Mittel zur Darstellung von Masse oder Veränderungen in der Nebennierenregion.
- CT oder MRT: Liefert detaillierte Informationen über die Größe, Lokalisation und mögliche Infiltration umliegender Strukturen. CT ist besonders hilfreich bei der Operationsplanung.
- Angiografie: Beurteilung der Gefäßversorgung, insbesondere bei invasiven Tumoren.
Eine chirurgische Entfernung (Adrenalektomie) ist indiziert bei:
- Hormonell aktiven Tumoren, die systemische Erkrankungen verursachen.
- Großen Tumoren (>2 cm), die das Risiko einer malignen Entartung oder Ruptur bergen.
- Tumoren mit invasivem Wachstum, die umliegende Organe oder Gefäße beeinflussen.
Die Adrenalektomie ist ein anspruchsvoller Eingriff, der eine sorgfältige Planung und erfahrene Chirurg*innen erfordert. Die laparoskopische Adrenalektomie hat sich als minimalinvasive Alternative zur offenen Operation etabliert und bietet zahlreiche Vorteile.
1. Laparoskopische Adrenalektomie:
Vorgehen:
- Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv durch kleine Schnitte, durch die eine Kamera und chirurgische Instrumente eingeführt werden.
- Die betroffene Nebenniere wird unter Sicht kontrolliert freigelegt und entfernt.
Vorteile:
- Weniger Gewebetrauma und geringerer Blutverlust.
- Schnellere postoperative Erholung und geringere Schmerzen.
- Präzise Darstellung und Zugang auch bei tief liegenden Tumoren.
Indikationen:
Ideal für kleine bis mittelgroße Tumoren ohne ausgedehnte Gefäßinfiltration.
2. Offene Adrenalektomie:
Vorgehen:
- Bei sehr großen oder invasiven Tumoren kann eine offene Operation erforderlich sein, um eine vollständige Entfernung zu gewährleisten.
Indikationen:
- Tumoren mit Infiltration in umliegende Gefäße wie die Vena cava.
Die Nachsorge ist entscheidend, um Komplikationen zu minimieren und die langfristige Gesundheit zu sichern:
- Postoperative Überwachung: Engmaschige Kontrolle von Blutdruck, Elektrolyten und Hormonen.
- Medikamentöse Unterstützung: In manchen Fällen sind vorübergehende oder dauerhafte Hormonersatztherapien erforderlich.
- Regelmäßige Kontrollen: Überwachung auf Tumorrezidive oder Komplikationen.
Die Prognose ist abhängig von der Tumorart, der vollständigen Entfernung und dem Allgemeinzustand des Tieres. Minimalinvasive Verfahren wie die laparoskopische Adrenalektomie verbessern die Erholung und reduzieren das Risiko von Komplikationen.
Die Urogenitalchirurgie umfasst Eingriffe am Harntrakt und den Fortpflanzungsorganen und ist oft entscheidend für die Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen oder angeborener Fehlbildungen. Ob bei Notfällen oder geplanten Operationen – der Erfolg solcher Eingriffe hängt von einer präzisen Diagnostik, der Erfahrung spezialisierter Chirurgi*innen und der Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen wie Internistik, Bildgebung und Anästhesie ab.
Notfallindikationen:
- Harnverhalt: Durch Obstruktionen der Harnröhre verursacht, meist durch Steine, Tumoren oder Verletzungen.
- Blasenruptur: Oft lebensbedrohlich, verursacht durch Trauma oder Harnobstruktion.
- Gebärmuttervereiterung (Pyometra): Eine gefährliche Infektion, die schnell operativ behandelt werden muss.
- Hoden- oder Ovarialtorsion: Akute Verdrehungen mit starken Schmerzen und Durchblutungsstörungen.
Geplante Eingriffe:
- Entfernung von Tumoren an Blase, Niere oder Fortpflanzungsorganen.
- Behandlung von Harnleiterobstruktionen oder Harnsteinen.
- Korrektur angeborener Fehlbildungen wie ektopischen Ureteren oder Kryptorchismus (verlagerter Hoden).
- Prophylaktische Maßnahmen wie laparoskopische Ovariektomien zur Vermeidung hormonabhängiger Erkrankungen.
Eine präzise Diagnostik ist essenziell, um die Ursache der Beschwerden zu erkennen und den bestmöglichen Behandlungsplan zu erstellen.
Klinische Untersuchung:
- Beurteilung der äußeren Geschlechtsorgane und Palpation des Bauchraums.
- Überprüfung der Harnfunktion sowie Identifikation von Schmerzen, Schwellungen oder abnormen Veränderungen.
Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall: Detaillierte Darstellung von Harnblase, Nieren und Fortpflanzungsorganen. Besonders hilfreich zur Diagnose von Steinen, Tumoren oder strukturellen Anomalien.
- Röntgen: Ideal zur Identifikation von Harnsteinen oder knöchernen Veränderungen im Bereich des Beckens.
- CT: Hochauflösende Bilder zur genauen Planung komplexer Eingriffe, insbesondere bei Tumoren oder Fehlbildungen.
Laboruntersuchungen:
- Blutuntersuchungen: Bewertung der Nierenfunktion, Entzündungsparameter und Elektrolyte.
- Urinanalysen: Identifikation von Infektionen, Kristallen oder Tumormarkern.
Die Urogenitalchirurgie bietet ein breites Spektrum spezialisierter Eingriffe. Einige der wichtigsten Verfahren sind:
1. Minimalinvasive laparoskopische Ovariektomie (Kastration):
- Indikation: Verhinderung hormonbedingter Erkrankungen wie Pyometra oder Tumoren.
- Verfahren: Mithilfe der Laparoskopie werden die Eierstöcke entfernt. Vorteile sind weniger postoperative Schmerzen, kleinere Wunden und eine schnellere Genesung.
2. Kryptorchismus-Operation:
- Indikation: Entfernung von verlagertem Hodengewebe, das ein erhöhtes Risiko für Tumoren oder Torsionen birgt.
- Minimalinvasive Technik: Die laparoskopische Operation ermöglicht eine präzise Lokalisierung und Entfernung von Hoden im Bauchraum. Vorteile sind eine geringere Invasivität und eine schnellere Erholungszeit.
3. Cystotomie (Blasenöffnung):
- Indikation: Entfernung von Harnsteinen, Tumoren oder Fremdkörpern aus der Blase.
- Verfahren: Operative Öffnung der Blase mit anschließender Wiederherstellung der Integrität.
4. Endoskopie-gestützte Entfernung von Urolithen (Blasensteinen):
- Indikation: Behandlung von Harnsteinen in der Blase, ohne eine größere chirurgische Öffnung vornehmen zu müssen.
- Verfahren: Mithilfe eines Endoskops werden die Steine unter Sicht entfernt oder mit speziellen Instrumenten zerkleinert und abgesaugt.
- Vorteile: Minimalinvasiv, weniger Schmerzen und schnellere Genesung.
5. Laserchirurgie bei ektopischen Ureteren und Ureterocoelen:
- Indikation: Behandlung von Fehlmündungen der Harnleiter (ektopische Ureteren) und ballonartigen Erweiterungen (Ureterocoelen).
- Verfahren: Mithilfe der Laserchirurgie können Anomalien präzise korrigiert werden, ohne umliegendes Gewebe zu schädigen.
- Vorteile: Minimalinvasiv, geringerer Blutverlust, weniger Schmerzen und schnellere Genesung.
6. Hydraulic Occluder für Inkontinenz:
- Indikation: Behandlung von Harninkontinenz, die auf andere Maßnahmen nicht anspricht.
- Verfahren: Implantation eines hydraulischen Occluders, der den Harnröhrendruck anpasst und die Kontinenz verbessert.
7. Subkutaner Ureter-Bypass (SUB):
- Indikation: Behandlung von Harnleiterobstruktionen durch Steine oder Strikturen.
- Verfahren: Implantation eines Bypass-Systems, das den Harn von der Niere zur Blase leitet.
Die Urogenitalchirurgie erfordert spezialisierte Kenntnisse, modernste Technologien und interdisziplinäre Expertise. Mit unserer Erfahrung und innovativen Verfahren bieten wir Ihrem Tier die bestmögliche Versorgung.
Orthopädie
Lahmheiten gehören zu den häufigsten Beschwerden bei Hunden und Katzen und können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden – von akuten Verletzungen über chronische Erkrankungen bis hin zu Entwicklungsstörungen.
Eine Lahmheit kann die Bewegungsfreiheit und das Wohlbefinden eines Tieres erheblich einschränken. Eine frühzeitige und präzise Diagnostik ist essenziell, um:
- Chronische Schäden zu vermeiden: Unbehandelte Lahmheiten können zu sekundären Problemen wie Arthrose, Muskelschwund oder Fehlbelastungen führen.
- Schmerzen zu lindern: Tiere kompensieren Schmerzen oft lange, bevor sie deutliche Symptome zeigen. Eine gezielte Therapie kann das Leid deutlich reduzieren.
- Die Ursache gezielt zu behandeln: Ob Gelenkerkrankung, neurologische Störung oder Muskelverletzung – die Therapie muss individuell auf die zugrunde liegende Ursache abgestimmt sein.
Lahmheiten können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, die eine gründliche und differenzierte Untersuchung erfordern:
- Orthopädische Ursachen: Kreuzbandrisse, Hüftdysplasie, Patellaluxationen, Fehlstellungen oder degenerative Erkrankungen.
- Neurologische Ursachen: Bandscheibenvorfälle, Nervenverletzungen oder Erkrankungen des Rückenmarks.
- Weichteilprobleme: Verletzungen von Muskeln, Sehnen oder Bändern, die oft schwer zu lokalisieren sind.
- Traumata: Frakturen, Gelenkverletzungen oder Prellungen nach Unfällen.
Die Lahmheitsdiagnostik erfordert einen systematischen Ansatz, der individuell auf das Tier abgestimmt wird:
1. Anamnese: Sammlung detaillierter Informationen über die Krankengeschichte, den Beginn und Verlauf der Lahmheit sowie die Lebensgewohnheiten des Tieres.
2. Ganganalyse:
- Beobachtung des Tieres im Stand und in Bewegung.
- Identifikation von Auffälligkeiten wie verkürzten Schritten, Gewichtsverlagerungen oder Schonhaltungen.
- Gegebenenfalls Einsatz von Videoaufnahmen oder modernen Ganganalyse-Systemen.
3. Klinische Untersuchung:
- Sorgfältiges Abtasten von Gelenken, Muskeln und Sehnen, um Schmerzpunkte oder Schwellungen zu lokalisieren.
- Überprüfung der Gelenkbeweglichkeit und Stabilität.
4. Bildgebende Diagnostik:
- Röntgen: Standardverfahren zur Beurteilung von Knochen und Gelenken.
- Ultraschall: Ideal zur Untersuchung von Weichteilen wie Sehnen und Bändern.
- CT oder MRT: Hochauflösende Bilder für detaillierte Diagnosen bei komplexeren Fällen oder neurologischen Ursachen.
- Arthroskopie: Minimalinvasive Methode zur Untersuchung und Behandlung von Gelenkerkrankungen.
Die Lahmheitsdiagnostik erfordert nicht nur moderne Technologien, sondern auch Erfahrung und Fachwissen, um subtile Anzeichen korrekt zu deuten. Spezialist*innen bieten:
- Präzise Diagnosen: Dank geschulter Augen und fundierter Kenntnisse können auch komplexe Ursachen sicher identifiziert werden.
- Zeit für Ihr Tier: Spezialist*innen nehmen sich die nötige Zeit für eine umfassende Untersuchung und ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept.
- Moderne Technologien: Der Einsatz fortschrittlicher Bildgebung und diagnostischer Verfahren ermöglicht die bestmögliche Versorgung.
- Individuelle Therapieansätze: Basierend auf einer klaren Diagnose wird ein maßgeschneiderter Behandlungsplan erstellt, oft in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen wie Physiotherapie oder Chirurgie.
Lahmheiten können die Lebensqualität eines Tieres erheblich einschränken. Mit unserer Erfahrung, modernster Technik und einer individuellen Betreuung helfen wir Ihrem Tier, wieder schmerzfrei und beweglich zu werden – für ein aktives und glückliches Leben.
Korrekturosteotomien sind komplexe chirurgische Eingriffe, die darauf abzielen, Fehlstellungen oder Deformitäten von Knochen zu korrigieren. Solche Fehlstellungen können angeboren sein, durch Traumata entstehen oder als Folge von Wachstumsstörungen auftreten. Mithilfe moderner Technologien wie 3D-Druckern und hochpräziser Planung setzen wir neue Standards in der Behandlung. In Kombination mit der Expertise unserer Spezialist*innen und einer interdisziplinären Zusammenarbeit schaffen wir optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie und eine verbesserte Lebensqualität der Tiere.
Korrekturosteotomien sind die Methode der Wahl, um:
- Fehlstellungen nach Frakturen zu korrigieren, wenn die Knochenheilung in einer abnormalen Position erfolgt ist.
- Wachstumsstörungen zu behandeln, die durch Schäden an den Wachstumsfugen entstehen und zu Achsabweichungen oder Verkürzungen führen können.
- Angeborene Deformitäten wie Valgus- (O-Bein) oder Varusfehlstellungen (X-Bein) auszugleichen.
- Überlastungsbedingte Schmerzen und sekundäre Arthrose zu verhindern, indem Fehlbelastungen korrigiert werden.
Korrekturosteotomien erfordern eine detaillierte und exakte Planung, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Dank moderner Technologien wie 3D-Bildgebung und 3D-Druck eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten in der Operationsvorbereitung:
Bildgebung als Grundlage:
- Röntgen: Dient als Basis für die erste Beurteilung und Planung der Achskorrektur.
- CT: Liefert hochauflösende 3D-Darstellungen der Knochenstruktur und ermöglicht eine präzise Analyse der Fehlstellung.
- 3D-Rekonstruktionen: Aus CT-Daten werden virtuelle Modelle erstellt, um die Operation im Vorfeld zu planen und zu simulieren.
3D-Druck für höchste Präzision:
- Patientenspezifische Modelle: Mit 3D-Druckern erstellen wir physische Modelle des betroffenen Knochens. Dies ermöglicht uns, die geplante Korrektur im Vorfeld zu simulieren und optimieren.
- Individuelle Schnittschablonen: Für jeden Eingriff entwickeln wir präzise Schablonen, die während der Operation direkt auf den Knochen aufgesetzt werden, um die korrekten Schnittwinkel und Positionen zu gewährleisten.
- Implantatplanung: Dank 3D-Modellen können wir im Vorfeld die passenden Implantate auswählen und ihre optimale Position bestimmen.
Vorteile der 3D-Planung und -Technologie:
- Höchste Präzision und Sicherheit während der Operation.
- Kürzere Operationszeiten und geringeres Risiko für Komplikationen.
- Schnellere Genesung und bessere Funktionalität der betroffenen Gliedmaße.
Abhängig von der Art und dem Schweregrad der Fehlstellung kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:
1. Closing-Wedge-Osteotomie:
- Verfahren: Ein dreieckiges Knochensegment wird entfernt, um die Achse zu korrigieren.
- Anwendung: Ideal für Valgus- oder Varusfehlstellungen.
2. Opening-Wedge-Osteotomie:
- Verfahren: Der Knochen wird durchtrennt und ein Spalt geöffnet, der mit einem Implantat oder Knochentransplantat stabilisiert wird.
- Anwendung: Zur Verlängerung des Knochens oder bei komplexeren Achskorrekturen.
3. Rotationsosteotomie:
- Verfahren: Der Knochen wird durchtrennt und in der korrekten Achse ausgerichtet.
- Anwendung: Zur Behandlung von Rotationsfehlstellungen, beispielsweise im Bereich des Oberschenkels oder Unterarms.
4. Kombinationstechniken:
- Verfahren: Kombination aus verschiedenen Osteotomien zur gleichzeitigen Behandlung von Achs- und Längenfehlstellungen.
- Anwendung: Bei schwerwiegenden Deformitäten oder multiplen Fehlstellungen.
Korrekturosteotomien zählen zu den anspruchsvollsten Eingriffen in der Kleintierchirurgie. Sie erfordern:
- Fachwissen und Erfahrung: Die dreidimensionale Anatomie der Gliedmaßen muss verstanden und korrigiert werden, ohne die biomechanische Funktionalität zu beeinträchtigen.
- Moderne Technologien: Der Einsatz von 3D-Druck, CT-Planung und innovativen Implantaten sorgt für optimale Ergebnisse.
- Interdisziplinäre Betreuung: Eine enge Zusammenarbeit zwischen Chirurg*innen, Bildgebungsspezialist*innen, Anästhesist*innen und Physiotherapeut*innen gewährleistet eine ganzheitliche Versorgung des Tieres.
Korrekturosteotomien bieten Kleintieren mit Fehlstellungen die Möglichkeit, ein schmerzfreies und aktives Leben zu führen. Durch den Einsatz moderner Technologien wie 3D-Druckern und die Expertise unseres Teams setzen wir neue Maßstäbe in der orthopädischen Chirurgie.
Der Kreuzbandriss ist eine der häufigsten orthopädischen Erkrankungen bei Hunden und tritt gelegentlich auch bei Katzen auf. Er betrifft das vordere Kreuzband (Cranial Cruciate Ligament, CCL), das eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des Kniegelenks spielt. Ein Riss des Kreuzbandes führt zu Instabilität, Schmerzen und langfristig oft zu Arthrose. Die genaue Diagnostik und eine frühzeitige Behandlung sind entscheidend, um die Mobilität des Tieres wiederherzustellen und Folgeschäden zu verhindern.
An unserer Klinik setzen wir auf modernste Diagnose- und Behandlungsansätze, darunter die Kniearthroskopie zur exakten Diagnose und die TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy) als bevorzugte chirurgische Methode zur Wiederherstellung der Gelenkstabilität.
Partieller Kreuzbandriss:
- Betrifft nur einen Teil der Kreuzbandfasern und zeigt oft subtilere Symptome wie intermittierende Lahmheit und Belastungsschmerzen.
- Ohne rechtzeitige Behandlung kann ein partieller Riss in eine vollständige Ruptur übergehen.
Kompletter Kreuzbandriss:
- Führt zu starker Instabilität des Kniegelenks mit ausgeprägter Lahmheit und häufig Schwellung im Gelenk.
- Ohne chirurgische Intervention schreitet die Arthrose rasch voran und die Lebensqualität des Tieres verschlechtert sich erheblich.
Diagnostik:
Die Unterscheidung zwischen einem partiellen und einem vollständigen Kreuzbandriss erfordert oft den Einsatz der Kniearthroskopie, die eine direkte Beurteilung des Kreuzbandes ermöglicht.
Meniskusverletzungen treten häufig zusammen mit Kreuzbandrissen auf und können die Schmerzen sowie die Instabilität des Gelenks erheblich verstärken. Auch hier ist die beste Methode, um Meniskusschäden präzise zu diagnostizieren und gleichzeitig therapeutisch einzugreifen, eine Kniearthroskopie. Beschädigte Teile des Meniskus können während der Arthroskopie entfernt oder geglättet werden. Ziel ist es, die Gelenkfunktion zu erhalten und Schmerzen zu lindern.
Eine präzise Diagnose erfordert einen systematischen Ansatz:
1. Klinische Untersuchung:
Ganganalyse: Beobachtung des Bewegungsmusters zur Erkennung von Lahmheiten oder Schonhaltungen.
Orthopädische Tests: Schubladentest und Tibial Compression Test zur Prüfung der Gelenkstabilität.
2. Bildgebende Diagnostik:
•Röntgen: Zur Beurteilung von sekundären Veränderungen wie Arthrose oder Flüssigkeitsansammlungen.
•Kniearthroskopie: Minimalinvasive Methode zur genauen Visualisierung des Kreuzbandes und möglicher Begleitverletzungen wie Meniskusrissen.
Tibial Plateau Leveling Osteotomy (TPLO):
Die TPLO ist die bevorzugte Methode zur Behandlung von Kreuzbandrissen bei mittelgroßen bis großen Hunden und aktiven Tieren.
Prinzip:
- Bei der TPLO wird das Schienbein (Tibia) an einer definierten Stelle durchtrennt und in einem neuen Winkel fixiert, um die Scherkraft im Gelenk zu neutralisieren.
- Das Kreuzband wird dadurch für die Stabilität des Gelenks überflüssig.
Spezialisierte Technik:
- Die Operation wird mit einer speziell für die Kleintierchirurgie entwickelten Säge durchgeführt, die höchste Präzision ermöglicht.
- Zur Fixierung des neu positionierten Schienbeinknochens verwenden wir eine speziell für die TPLO entwickelte Platte, die maximale Stabilität und eine optimale Heilung gewährleistet.
Vorteile:
- Schnelle Wiederherstellung der Gelenkstabilität.
- Reduzierung des Arthroserisikos.
- Hervorragende Langzeitergebnisse, insbesondere bei sportlich aktiven Hunden.
Arthroskopisch unterstützte Verfahren:
Vor oder während der TPLO kann die Kniearthroskopie eingesetzt werden, um Begleitverletzungen wie Meniskusschäden zu diagnostizieren und zu behandeln.
Rehabilitation und Nachsorge
Eine erfolgreiche Behandlung endet nicht mit der Operation. Die Nachsorge ist entscheidend für eine vollständige Genesung:
- Physiotherapie: Unterstützt die Wiederherstellung der Beweglichkeit und Muskelkraft.
- Kontrolluntersuchungen: Regelmäßige klinische und röntgenologische Überprüfungen sichern den Heilungsverlauf.
- Bewegungsanpassung: Ein abgestufter Trainingsplan hilft, die Gelenkfunktion schrittweise wiederherzustellen.
Warum ist die Behandlung durch Spezialist*innen wichtig?
Die erfolgreiche Behandlung eines Kreuzbandrisses erfordert:
- Erfahrung und Fachwissen: Unsere Chirurg*innen verfügen über umfassende Erfahrung in der Durchführung von TPLO-Eingriffen und arthroskopischen Verfahren.
- Spezialisierte Technologien: Der Einsatz von maßgeschneiderten chirurgischen Instrumenten und Implantaten sorgt für Präzision und optimale Ergebnisse.
- Individuelle Betreuung: Wir erstellen für jedes Tier einen maßgeschneiderten Behandlungsplan, abgestimmt auf dessen Bedürfnisse.
Ein Kreuzbandriss ist kein dauerhafter Nachteil. Mit unserer Expertise, modernster Technologie und bewährten Methoden wie der TPLO helfen wir Ihrem Tier, wieder schmerzfrei und aktiv zu werden – für ein Leben voller Bewegung.
Ein Bandscheibenvorfall ist eine häufige Ursache für neurologische Probleme bei Kleintieren, insbesondere bei Hunden, und erfordert eine schnelle und gezielte Intervention, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Diese Erkrankung entsteht, wenn das Bandscheibenmaterial zwischen den Wirbeln in den Wirbelkanal vortritt und auf das Rückenmark oder die Nerven drückt.
Symptome eines Bandscheibenvorfalls
- Leichte Anzeichen: Schmerzen im Rücken oder Nacken, Steifheit, verminderte Bewegungsfreude.
- Moderate Anzeichen: Schwäche oder Koordinationsstörungen der Hintergliedmaßen (Ataxie).
- Schwere Anzeichen: Lähmungen, Verlust der Tiefenschmerzempfindung oder vollständige Bewegungsunfähigkeit.
Das frühzeitige Erkennen der Symptome und die rasche Einleitung diagnostischer Schritte sind entscheidend für den Behandlungserfolg.
Die bildgebende Diagnostik, insbesondere mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT), spielt eine zentrale Rolle bei der Diagnose von Bandscheibenvorfällen.
Warum ist eine rasche CT-Diagnostik wichtig?
- Präzise Lokalisierung: Die genaue Position des Bandscheibenvorfalls kann identifiziert werden.
- Einschätzung der Schwere: Es kann festgestellt werden, wie stark das Rückenmark oder die Nerven komprimiert werden.
- Schnelle Entscheidungsfindung: Die Bildgebung ermöglicht die sofortige Planung einer geeigneten Therapie, insbesondere einer chirurgischen Intervention.
Zeit ist ein entscheidender Faktor – je schneller ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert wird, desto besser sind die Chancen auf vollständige Genesung.
Konservative Therapie
Wird bei leichten Fällen oder bei Patienten mit minimalen neurologischen Ausfällen eingesetzt.
Maßnahmen:
- Strikte Ruhephase (3–6 Wochen).
- Schmerzmanagement mit entzündungshemmenden Medikamenten.
- Physiotherapie zur Stabilisierung und Verbesserung der Beweglichkeit.
Einschränkung: Die konservative Therapie eignet sich nicht für schwere Fälle oder wenn eine progressive Verschlechterung vorliegt.
Chirurgische Therapie
Die chirurgische Behandlung ist die Methode der Wahl bei schweren neurologischen Ausfällen, akuten Lähmungen oder wenn die konservative Therapie keine Verbesserung bringt.
Verfahren:
- Hemilaminektomie: Entfernen eines Teils des Wirbelknochens, um den Druck auf das Rückenmark zu entlasten.
- Mini-Hemilaminektomie: Ein weniger invasives Verfahren, das speziell bei kleinen oder spezifischen Bandscheibenvorfällen angewendet wird, um die Belastung für den Patienten zu minimieren.
- Ventral Slot Technik: Diese Technik wird speziell bei Bandscheibenvorfällen im Bereich der Halswirbelsäule eingesetzt. Dabei wird ein Zugang von der Unterseite des Halses geschaffen, um das vorgefallene Bandscheibenmaterial zu entfernen und das Rückenmark zu entlasten.
- Fenestration: Entfernung des vorgefallenen Bandscheibenmaterials zur Prävention weiterer Vorfälle.
Vorteile:
- Sofortige Druckentlastung des Rückenmarks.
- Spezielle Techniken wie die Ventral Slot Technik oder die Mini-Hemilaminektomie verringern das Gewebetrauma und fördern eine schnellere Genesung.
- Bessere Langzeitprognose, insbesondere wenn die Behandlung innerhalb der ersten 24–48 Stunden nach Auftreten schwerer Symptome erfolgt.
Ein schneller Zugang zur Diagnostik und chirurgischen Behandlung ist essenziell. Studien zeigen, dass die Erfolgschancen einer vollständigen Genesung deutlich höher sind, wenn die chirurgische Entlastung innerhalb von 24–48 Stunden nach dem Verlust der Tiefenschmerzempfindung erfolgt.
Nach einer Operation sind Ruhe und gezielte Rehabilitation entscheidend.
Physiotherapie, Hydrotherapie und kontrollierte Bewegung können helfen, die Genesung zu beschleunigen und die Bewegungsfähigkeit wiederherzustellen.
Regelmäßige Nachkontrollen und unterstützende Behandlungen sorgen für ein optimales Langzeitergebnis.
Warum Fachtierärzte Althangrund?
- Rasche Diagnostik: Unsere Klinik bietet rund um die Uhr Zugang zu hochauflösender CT-Diagnostik, um Bandscheibenvorfälle schnell und präzise zu erkennen.
- Promptes chirurgisches Eingreifen: Unsere erfahrenen Chirurg*innen sind spezialisiert auf Verfahren wie die Hemilaminektomie, Mini-Hemilaminektomie und Ventral Slot Technik und stehen bereit, die notwendige Operation zeitnah durchzuführen.
- Interdisziplinäre Versorgung: Unser Team aus Neurologie, Bildgebung, Chirurgie und Rehabilitation arbeitet eng zusammen, um jedem Patienten die bestmögliche Behandlung zu bieten.
Vertrauen Sie auf unsere Expertise, wenn es um die Gesundheit Ihres Tieres geht. Zögern Sie nicht, uns bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall sofort zu kontaktieren – denn jede Minute zählt!
Onkochirurgie
Tumorerkrankungen gehören zu den häufigsten schwerwiegenden Diagnosen bei Kleintieren und können viele verschiedene Gewebe und Organe betreffen. Die Tumorchirurgie spielt oft eine zentrale Rolle in der Behandlung und bietet die beste Chance, die Lebensqualität und Lebenserwartung des Tieres zu verbessern. Eine exakte Diagnostik, sorgfältige Planung und die enge Zusammenarbeit zwischen Spezialist*innen aus Onkologie, Chirurgie, Bildgebung und weiteren Fachbereichen sind dabei essenziell.
Arten von Tumoren bei Kleintieren
Haut- und Unterhaut-Tumoren:
- Mastzelltumoren: Häufige Tumoren bei Hunden, die unterschiedlich aggressiv sein können.
- Lipome: Gutartige Fettgeschwulste, die in der Regel harmlos sind. Allerdings können große Lipome die Beweglichkeit einschränken, Druck auf Nerven oder Blutgefäße ausüben und die Funktionalität beeinträchtigen, wodurch eine chirurgische Entfernung notwendig wird.
- Weichteilsarkome: Maligne Tumoren, die oft tief ins Gewebe eindringen und eine radikale chirurgische Entfernung erfordern.
Organtumoren:
- Milztumoren: Hämangiosarkome oder gutartige Hämangiome, oft mit Rupturrisiko.
- Lebertumoren: Primäre Lebertumoren oder Metastasen anderer Krebserkrankungen.
- Lungentumoren: Häufig sekundär (Metastasen), jedoch auch primäre Tumoren wie Adenokarzinome.
Knochen- und Knorpeltumoren:
- Osteosarkome: Hochmaligne Knochentumoren, häufig bei großen Hunderassen, die oft eine Amputation oder aufwendige chirurgische Resektionen erfordern.
- Chondrosarkome: Tumoren, die aus Knorpelgewebe entstehen, langsamer wachsen als Osteosarkome, jedoch ebenfalls chirurgisch behandelt werden müssen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Kopf- und Hals-Tumoren:
- Oropharyngeale Tumoren: Tumoren in der Mundhöhle oder im Rachenbereich.
- Nasentumoren: Diese Tumoren können aggressiv sein und eine präzise Diagnostik und Behandlung erfordern.
Diagnostik
Eine präzise Diagnostik ist der Grundstein für eine erfolgreiche Behandlung.
Anamnese und klinische Untersuchung:
- Abtasten und Beurteilung des Tumors, einschließlich Größe, Konsistenz und Beweglichkeit im Gewebe.
- Inspektion von weiteren Körperstellen, um zusätzliche Tumoren oder Metastasen festzustellen.
Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall: Ideal zur Untersuchung von Weichteilen, Bauchhöhle und inneren Organen.
- Röntgen: Darstellung von Knochenveränderungen und Metastasen in der Lunge.
- Computertomographie (CT): Hochauflösende 3D-Bilder zur präzisen Planung chirurgischer Eingriffe, insbesondere bei komplexen Tumorlokalisationen.
- Magnetresonanztomographie (MRT): Bei speziellen Fragestellungen wie Tumoren im Gehirn oder der Wirbelsäule arbeiten wir eng mit Kolleg*innen zusammen und organisieren nach Bedarf eine MRT-Diagnostik.
Zytologie und Histopathologie:
- Feinnadelaspiration: Schnell und wenig invasiv, zur Erstdiagnostik von Tumorzellen.
- Biopsie: Erforderlich zur genauen Bestimmung der Tumorart, des Malignitätsgrades und des Invasionsverhaltens.
Lymphknotenuntersuchung:
- Besonders bei Mastzelltumoren und Weichteilsarkomen wichtig, um die Tumorausbreitung zu beurteilen.
- Die intraoperative Identifikation des Wächterlymphknotens mithilfe von ICG-Fluoreszenz ist eine moderne Methode, die wir regelmäßig anwenden.
Tumorentfernung (Exzision):
- Radikale Resektion: Entfernung des Tumors mit ausreichendem Sicherheitsabstand, um das Risiko von Rückfällen zu minimieren.
- Intraoperative ICG-gestützte Chirurgie:
- Mastzelltumoren: ICG-Fluoreszenz ermöglicht eine präzisere Abgrenzung von Tumorgewebe.
- Sentineller Lymphknoten: ICG unterstützt die Identifikation und Entfernung des Wächterlymphknotens, um die Tumorausbreitung zu bewerten.
Rekonstruktive Chirurgie:
Nach der Entfernung großer Tumoren oder Eingriffen an empfindlichen Bereichen kann eine Rekonstruktion notwendig sein:
- Hautrekonstruktionen: Verwendung von Hautlappen oder -transplantaten bei großen Defekten nach Tumorentfernung.
- Bauch- und Thoraxwandrekonstruktionen: Notwendig bei tief infiltrierenden Tumoren. Synthetische Materialien wie Mesh können verwendet werden, um Stabilität und Funktion wiederherzustellen.
- Rekonstruktionen im Kopf- und Halsbereich: Etwa nach der Entfernung von Tumoren in der Mundhöhle oder im Nasenbereich.
Die Tumorchirurgie ist eine anspruchsvolle Disziplin, die spezialisierte Kenntnisse und Technologien erfordert. Dank unserer interdisziplinären Expertise und modernster Methoden wie der ICG-gestützten Chirurgie bieten wir Ihrem Tier die bestmögliche Versorgung.
Moderne Wundbehandlung
Wundheilung ist ein komplexer Prozess, der bei Kleintieren oft besondere Herausforderungen mit sich bringt – sei es durch die Größe und Tiefe der Wunde, Infektionen oder schlechte Durchblutung. Moderne Wundbehandlungsmethoden ermöglichen es, Heilungsprozesse zu beschleunigen, Komplikationen zu minimieren und die Lebensqualität von Tieren nachhaltig zu verbessern. Zu den effektivsten Verfahren zählen die Vakuumtherapie (VAC) sowie, falls erforderlich, rekonstruktive Chirurgie – Techniken, die wir an unserer Klinik regelmäßig einsetzen.
Wunden können durch Traumata, Operationen oder chronische Erkrankungen entstehen und erfordern eine individuelle Herangehensweise. Besonders anspruchsvoll sind Wunden, die:
- Infiziert sind: Infektionen verzögern die Heilung und erhöhen das Risiko von Komplikationen.
- Schwer zugänglich oder schlecht durchblutet sind, etwa in bestimmten Körperregionen.
- Tiefere Gewebeschichten betreffen, einschließlich Muskeln, Sehnen oder Knochen.
1. Vakuumtherapie (VAC, Vacuum-Assisted Closure):
Die Vakuumtherapie ist eine innovative Methode, die den Heilungsprozess durch kontrollierten Unterdruck unterstützt.
Funktionsweise:
- Ein spezieller, luftdicht abschließender Wundverband wird auf die Wunde aufgebracht. Über ein Gerät wird ein Unterdruck erzeugt.
- Dieser entfernt überschüssiges Wundexsudat, verbessert die Durchblutung und fördert die Bildung von Granulationsgewebe.
Vorteile:
- Reduktion von Schwellungen und bakterieller Belastung.
- Beschleunigte Heilung, insbesondere bei tiefen, infizierten oder chronischen Wunden.
- Weniger Verbandwechsel, was den Stress für das Tier minimiert.
Indikationen:
- Große, offene Wunden nach Verletzungen oder Operationen.
- Infizierte oder schlecht heilende Wunden.
- Postoperative Wundversorgung bei rekonstruktiven Eingriffen.
2. Rekonstruktive Chirurgie:
Wenn eine Wunde zu groß ist, um allein durch natürliche Heilung oder VAC-Therapie zu schließen, kann die rekonstruktive Chirurgie erforderlich werden.
Techniken:
- Hautlappen (Flaps): Verschieben von Gewebe, um die Wunde zu bedecken.
- Hauttransplantationen: Einsatz von Haut aus anderen Körperregionen zur Abdeckung großer Defekte.
- Netze oder Implantate: Bei Defekten, die tiefere Strukturen wie Muskeln oder Knochen betreffen.
Ziele:
- Wiederherstellung der Funktion und des Erscheinungsbilds des betroffenen Bereichs.
- Sicherstellung einer stabilen Abdeckung, die Infektionen vorbeugt und die Heilung fördert.
3. Weitere unterstützende Maßnahmen:
- Spezielle Wundauflagen: Moderne Materialien wie Silber- oder Hydrogelauflagen fördern die Heilung und hemmen Infektionen.
- Lasertherapie: Stimuliert die Heilung und reduziert Entzündungen.
- Regenerative Therapien: Wachstumsfaktoren oder Stammzelltherapien zur Förderung der Geweberegeneration.
Die Behandlung von Wunden bei Kleintieren erfordert Fachwissen, Erfahrung und Zugang zu modernen Technologien. Unsere Klinik bietet:
- Individuelle Behandlungspläne: Jede Wunde wird in Bezug auf Größe, Tiefe und Allgemeinzustand des Tieres individuell bewertet.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Enge Kooperation zwischen Chirurginnen, Internistinnen und Anästhesist*innen.
- Moderne Technologien: Einsatz fortschrittlicher Verfahren wie VAC-Therapie und rekonstruktiver Chirurgie für optimale Ergebnisse.
Mit moderner Wundbehandlung und innovativen Techniken wie der Vakuumtherapie und der rekonstruktiven Chirurgie helfen wir Ihrem Tier, selbst schwerwiegende Wunden zu überwinden und die bestmögliche Lebensqualität zurückzugewinnen.