Indocyaningrün-gestützte Eingriffe

Indocyaningrün-gestützte Eingriffe
Wir sind stets bestrebt, am Puls der Zeit zu bleiben und unseren Tierpatienten die neuesten Fortschritte aus der Humanchirurgie zugutekommen zu lassen.
Besonders freuen wir uns über die Erfolge, die wir mit Indocyaningrün-gestützten Eingriffen haben. Indocyaningrün ist ein Farbstoff, der unter Einwirkung von Lichtstrahlen im Infrarot-nahen Bereich fluoresziert (leuchtet). Der Farbstoff ist gut verträglich und kann sowohl in Gewebe als auch in die Blutbahn injiziert werden. Dadurch ergeben sich zahlreiche Anwendungen in der Medizin, die von diagnostischen Verfahren zur Darstellung von physiologischen und abweichenden Befunden an Organen und in Geweben bis hin zu therapeutischen Anwendungen bei der photodynamischen Therapie reichen, bei der der Farbstoff zur Abtötung von Tumorzellen mit Licht bestimmter Wellenlänge erhitzt wird.
Die Verwendung von Indocyaningrün ist bei uns ein unersetzlicher Bestandteil der Tumorchirurgie geworden, sei es im Bereich der Haut oder innerer Organe. Der Farbstoff wird vor der Operation direkt in den Tumor oder seine unmittelbare Umgebung gespritzt und zeigt durch seine Verteilung, welche Lymphknoten potenziell von Metastasen betroffen sein könnten. Genau wie in der Humanmedizin können wir dadurch zielgerichtet nur im notwendigen Bereich operieren und gleichzeitig die Erfolgschancen einer vollständigen Tumorentfernung erhöhen.
Eine weitere häufige Anwendung findet bei uns die Indocyaningrün im Rahmen von minimalinvasiven Eingriffen. Dazu zählen beispielsweise Operationen im Bereich der Gallenblase, deren zu- und ableitende Gefäße wir durch die präoperative intravenöse Verabreichung des Farbstoffs während des Eingriffs sehr gut darstellen können. Dies ermöglicht uns nicht nur millimetergenaues Schneiden unter Erhaltung wichtiger umliegender Strukturen, sondern verkürzt auch die Operationszeit aufgrund der besser erkennbaren Verhältnisse.
Nicht zuletzt wenden wir photodynamische Therapie mit Indocyaningrün auch adjuvant bei Tumorchirurgie in sensiblen Bereichen wie der Augenumgebung an. Oberflächlich wachsende Plattenepithelkarzinome kommen häufig an unpigmentierten Augenlidrändern vor. Früher hat dies direkt die Entfernung des betroffenen Augenlids und häufig auch des Auges notwendig gemacht. Vielversprechende Fallberichte aus den USA beschreiben einen oberflächlichen, das Augenlid erhaltenden Operationsansatz, bei dem das Wundbett danach mittels photodynamischer Therapie behandelt und möglicherweise verbleibende Tumorzellen dadurch abgetötet werden. Wir verwenden die Methode gerne bei geeigneten Fällen, um den Patienten eine Chance auf Erhaltung ihres Auges mit funktionsfähigen Augenlidern zu geben.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin bei unseren Spezialisten für Chirurgie, wenn Ihr Hund oder Ihre Katze eine Operation benötigt und Sie sich über die Möglichkeit eines Indocyaningrün-gestützten Eingriffs informieren möchten.